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[Altes Rollenspiel] Originaltexte
 
Nach langem Überlegen haben wir uns nun dazu entschlossen, unsere Originaltexte online zu stellen. Ihr könnt gerne Kommentare abgeben, sind sie aber unqualifiziert, werden sie gelöscht. Nur als kleien Warnung im Vorraus. Hat aber keine weiteren Folgen für euch ;D
Die ersten Beiträge kommen gleich online. Ein paar Erklärungen im Vorraus:

Die Beiträge, die in dieser Farbe hier zu sehen sind, wurden von Cath verfasst.
Die Beiträge, die in dieser Farbe hier zu sehen sind, wurden von Al verfasst.
Die Beiträge, die in dieser Farbe hier zu sehen sind, wurden von Paula verfasst.
Die Beiträge, die in dieser Farbe hier zu sehen sind, wurden von Lea verfasst.

Das war's zu den Infos.





 
Das war mal wieder was! Aber ich war froh, dass es nun vorbei war. Ich ging in den Stall zu Spirit und brachte ihn hinaus. In der rötlichen Abendsonne glänzte sein Fell richtig ... wie frisch poliert
Auf dem Platz longierte ich ihn nochmal. Ich wusste, dass es ihm Spaß machte.
Als ich damit fertig war, brachte ich ihn wieder zurück.
Ich wusste nicht, was heute mit mir los war. Ich war lustlos. Es war anscheinend zu viel Aufregung in den letzten Tagen.
So ging ich ohne Abendessen ins Bett und schloss die Tür ab.
Dann begann der Alptraum. Dauernd rief eine Stimme in meinem Kopf: "Angel! Angel ... komm zu mir! Du wirst ..." Weiter kam ich nie, denn ich schreckte immer hoch. Wieder schlief ich ein, und die Stimme ertönte wieder.
"Cath to Angel, Angel to Cath. A circle that never ends!!!"
Ich erwachte wieder, nahm mein Kissen vor's Gesicht und schrie hinein. Dann öffnete ich mein Fenster. Es war mittlerweile schon tief in der Nacht. Also verwandelte ich mich und flog in die dichte Nachtluft hinaus. In weiter Ferne sah ich einen Schimmer in der Luft liegen. Er war ungenau, aber grell, sodass es in den Augen brannte.
Cath: "Was ist ...!?"
Ich wurde aus meinen eigenen Gedanken auf den Boden gerissen in eine kleine Seitengasse, längst nicht mehr in der Nähe des Internats.
Zwei Hände griffen um meine schmale Taille, männliche Hände, und rissen mich herum, sodass ich dem jemand in die Augen sah. Seine Augen hatten genau den gleichen Schimmer, wie das Licht, dass ich gesehen hatte.
Junge: "Was machst du hier!? Als Fee hat man zu dieser Zeit nichts hier zu suchen!!"
Verdutzt starrte ich ihn an. Ich sah durch die Dunkelheit hindurch und betrachtete ihn.
Er hatte zwei kleine, schmale, spitz zulaufende Flügel die ihm aus dem Rücken sprossen.
Junge: "Oh, entschuldige mich. Wenn ich mich vorstellen darf: Meine Name ist Gordon! Ich bin Elf und gehöre zur ... Elfenpolizei!"
Ich spürte eine Ungewissheit in seiner Stimme. Er log mich an ... mitten ins Gesicht.
"Du lügst!", sagte ich und sprang boshaft auf, Auge in Auge mit Gordon.
Er hielt seine Hände so, als würde er einen Ball in der Hand halten, und nun bildete sich auch Ball zwischen seinen Händen. Er War grün und er wurde größer und größer.
Gordon: "Lass mich dich vom Gegenteil überzeugen! Polizisten sind hot, nicht!?"
Er schleuderte den Ball auf mich nieder und ich flog gegen die nächstbeste Wand, gefesselt von Pflanzenranken die mit Dornen überwuchert waren.
"Komm mit mir, und ich beweise es dir", sagte er nochmals.
Wie in Trance reichte ich ihm nun meine Hand und das Bild von ihm, das ich gerade noch vor Augen hatte, verschwand.
Als ich wieder ein klares Bild sehen konnte, befand ich mich in einem dunklen Raum, immer noch gefesselt. Langsam kamen Schritte, vermutlich die von Gordon, auf mich zu.
Gordon: "Gib mir deine Hand!"
Ich tat es wiederwillig, aber ich tat es. Er löste die Fesseln und warf mich auf ein Bett. Er legte sich dazu und jetzt sah ich, dass er sein Oberteil ausgezogen hatte.
"Nein!", sagte ich hauchfein, kaum hörbar.
Er schlung seine Arme um mich und riss mich an sich heran.
Ich fühlte, wie ich mich in einen Menschen zurückverwandelte, ganz ohne Kontrolle über mich selbst.
Dann riss die Naht meines Ed Hardy Oberteils, dass ich sehr gerne zum Schlafen trug...
 
Dann fing er an, mich zu betatschen.
Ich versuchte mich aus seinem festen Klammergriff zu befreien, doch es half alles nichts.
Doch plötzlich hörte ich ein Scharren am Fenster. Gordon stand auf, ließ mich für einen Moment unbeachtet. Ich verwandelte mich und pfiff so laut es nur ging.
Keiner hatte mir gesagt, ob Dragon auch in der realen Welt sichtbar wurde, aber für mich bestimmt. Er tauchte auf, direkt vor meinen Augen. Ich schnappte mir den Dolch und rannte auf Gordon zu. Dieser drehte sich genau im richtigen Moment um und packte mein Handgelenk. Er riss mir den Dolch aus der Hand und hielt ihn mir an den Hals.
"So, und jetzt schön zurück auf das Bett", drohte er mir. Doch ich konnte mich auch mit Fäusten verteidigen.
Ich schlug ihn einmal auf den Boden und rannte zurück zu Dragon.
Ich schnappte mir Pfeil und Bogen und zielte genau auf Gordon.
Er ging jetzt 3 Schritte zurück. Ich dachte, er wolle aufgeben, aber ich täuschte mich.
Er startete erneut einen Versuch Dolch, doch Dragon stellte sich schützend vor mich. Schnell schwang ich mich auf seinen Rücken und wir schwebten durch das von Gordon geöffnete Fenster nach draußen.
Das mag zwar unmöglich klingen, dass ein Pferd durch einen Fensterrahmen passt, doch es gelang uns.
So schwebte ich auf Dragons Rücken zurück zum Internat.
Es war in Zwischenzeit schon wieder hell geworden, doch ich musste in Feengestalt in mein Zimmer zurückkehren. Gab's nur ein paar Probleme:
[>] Mein Zimmer lag im obersten Stockwerk.
[>] Ich hatte meinen Haustürschlüssel nicht dabei.
[>] Meine Zimmertür war auch abgeschlossen.
[>] Dragon konnte ich nicht mitbringen.
[>] Wenn ich jetzt fliegen würde, denken die Mitschüler nicht mehr, es wäre ein Kostüm.
[>] Die Klingel unserer Villa ist futsch!
[>] Ich konnte mich nicht zurück verwandeln, denn ich ... hätte kein Oberteil ...
[>] Ein Pfeil der Dunkelheit hatte ich nicht dabei -.-"

Also rannte ich im Schutz der Bäume auf dem Gelände des Internats zur Villa von Zac. Er war im Erdgeschoss und hatte eine Veranda von der aus ich in sein Zimmer schauen konnte und hoffen konnte, dass er es noch nicht verlassen hatte. Endlich machte er auf.
"Kann ich reinkommen?", fragte ich außer Atem.
Er nickte.
"Könntest du eventuell die Rollläden ... runtermachen", fragte ich, nachdem ich wieder zu Atem gekommen war.
Erst schaute er mich ratlos an, doch dann machte er es, ohne dass ich noch ein zweites Mal was sagen musste.
Dann verwandelte ich mich zurück.
Zac: "Oh ... deshalb! Was ist passiert!?"
Ich wollte es ihm nicht erzählen, aber ich musste, also erzählte ich ihm die ganze Geschichte, bis er mich skeptisch, aber dennoch einfühlsam ansah.
"Aber sag jetzt nicht, das es bei Gordon besser war!", er lachte.
"Ähm, nun ja..", stammelte ich dann, "könntest du mir evtl. etwas zum anziehen leihen!?"
Er reichte mir sein Puma - Sportshirt, verschwitzt, aber dennoch zweckdienend.
"Dann mal bis nachher!"
Ich wusste noch nicht wie es weiter gehen sollte oder wie ich erst mal in Haus kommen sollte. Doch als ich nur noch knapp zehn Meter vom Haus entfernt war, sah ich Paula herauskommen.
Paula: "Cath! Was zum Teufel machst du da!!! Dein Zimmer ist abgeschlossen, niemand antwortet, du bist HIER und nicht in deinem Zimmer!!!"
Cath: "Es tut mir echt leid, aber könntest du mich bitte erst mal rein lassen!?"
Ich rannte so schnell es ging hoch vor mein Zimmer.
"Hat mal wer ein Blatt!?", rief ich in unsere Villa hinein.
Sofort kam Cleo mit einem DinA3 Blatt angestiefelt mit einem Fragezeichen ins Gesicht geschrieben.
Cleo: "Ich dachte du wärst ..."
"Jaja...."
Ich schob das Blatt unter der Tür durch, bis ich nur noch ein Stück hatte, an dem ich es wieder zurückziehen konnte.
"Stift!", sagte ich, als wäre ich ein Arzt, der gerade eine OP durchführt.
Sie warf einen Bleistift auf den Boden. Ich steckte ihn durch Schlüsselloch und hoffte, dass das Klimpern, das der Schlüssel von sich gab, als er auf den Boden fiel, ein Klimpern war, das bedeutet, dass er auf dem Blatt gelandet ist.
Ich zog es hervor und: Da war er!

Ich schlief noch selig in meinem Bettchen. Naja, ich bekam ein bisschen was mit, denn ich war im Halbschlaf gefangen.
Mein Wecker hatte ich ja - sinnvoller Weise - gegen die Wand gedeppert und leider hatte er diese Behandlung nicht so richtig überlebt.
Bald schon klopfte es an meine Tür.
"Hmmmmmmmm... ...?", brummte ich müde.
"Al? Aaahal? Hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist schon halb elf durch!", rief Paula geschäftsmäßig, als sie in mein Zimmer stürmte. Ich musste mir dringend angewöhnen, meine Tür jeden Abend fein abzuschließen. Auch dann, wenn Robin zu Besuch kam.
Aach, Robin... Ich verzog das Gesicht, während Paula mich rüttelte.
"Aufstehen Schlafmütze!"
"Fünf Minuten, eeehrlich...", murmelte ich in mein Kissen hinein.
In letzter Zeit schlief ich oft mit dem Gesicht im Kissen, selbst dann, wenn ich auf dem Rücken lag. Blöde Angewohnheit. Die musste ich mir genauso abgewöhnen, wie ich mir das Zuschließen meines Zimmers angewöhnen musste.
"Okay, wenn du nicht aufstehen willst, dann verpasst du eben auch das Mittagessen.", ich hörte ihr Grinsen, dass sie trug, während sie sprach.
Sofort waren meine Augen sperrangelweit offen. Essen verpassen, nee, nee, nicht mit mir!
"Raus, ich brauch Privatsphäre, wenn ich mich umziehe!", rief ich und warf meine Bettdecke zurück, um nicht - wie beinahe jeden Morgen - obligatorisch drüber zu stolpern.
Schnell kramte ich meine neuesten Fänge des letzten Einkaufs heraus, bestehend aus Netzstrumpfhose, schwarz-pink gestreifter Westensweetjacke, weißem T-Shirt und pink-schwarz karierten. Bald war auch der Kajal ums Auge und alle möglichen anderen Kosmetikprodukte, die ich so brauchte, ranggeschmiert (besteht eigentlich nur aus Kajal, Mascara und abdeckstift). Zähne putzen, Haare kämmen, Haarspray suchen, wieder mal fast selbst vergiften, Handy suchen, einparfumieren und dann noch passenden Schmuck zusammen suchen dauert gar nicht mal so lang, wie man denkt. Ich war in spätestens zehn Minuten fertig.
Im Eilschritt ging ich zum Stall, mistete Yanas Box aus und legte ihr noch eine halbe Karre Gras hinein. Sie würde es am wenigsten interessieren, wenn ich zu spät aufstand, denn sie hatte dieses Mal draußen übernachtet. Warum auch nicht, es war eine relativ angenehme, warme Nacht gewesen.
Gerade als ich mich auf den Weg zur Mensa begeben wollte, kam Robin angeschlendert. Doch als er mich sah, versteifte er sich, doch gleichzeitig weiteten sich seine Augen leicht. Er ging an mir vorbei - ich vermied es konkret ihn anzusehen - und beobachtete mich aus den Augenwinkeln heraus.
Als er in sicherem Abstand war, rief er: "Sexy, sexy!"
"Fick dich!", antwortete ich nur. Der konnte mich doch mal kreuzweise, dieser Arsch. Einfach so mit einer anderen rumknutschen, der spinnt wohl.
Anscheinend hatte mich der ganze Stress mit ihm doch mehr mitgenommen, als ich dachte, denn ich starrte die ganze Zeit nur auf mein randvolles Tablett hinunter, ohne etwas davon zu essen. Ich war voll. Voll von flauen Gefühlen...
Ich stand auf, nahm mein Tablett mit und ging zu den Kleinen, die am anderen Ende der Mensa saßen.
"Gratisgeschenk.", sagte ich nur und überließ ihnen das rote Tablett, das randvoll mit Muffins und Cornflakesschüsseln gefüllt war.
Mieses Gefühl...
Ich ging zu Seabi, die ich eh auch noch fertig versorgen musste und versuchte ihr anschließend das Halfter durch ein Zaumzeug zu ersetzen. Sie wehrte sich aber nur leicht dagegen. Vermutlich vertraute sie mir nun mehr, nachdem ich sie mit meinen magischen Kräften geheilt hatte. Wie das klang, magische Kräfte.
Ich schüttelte den Kopf. Wie ich da rein geraten bin, das würde ich nur zu gern wissen.
Und da platzte Robin schon wieder in meine Gedanken. Und in mein Sichtfeld.
"Hey, kann man dir helfen?"
"Nein. Oder... ja, vielleicht doch. Ruf mal in der Psychiatrie an, sie haben dort einen verloren. Und danach weist du dich selbst ein."
"Ich glaube, für Sarkasmus muss man sich ein bisschen kürzer Fassen."
"Wie reizend."
"Genau so."
"Was willst du?", fragte ich genervt. Er hatte mich beim Wörterduell geschlagen, das ging ja mal gar nicht.
"Das habe ich dich eben schon gefragt."
Ich schaute zu ihm hoch. Mist, er sah heute verdammt gut aus... Schnell guckte ich in Seas Mähne, um nicht von seinem heißen Aussehen Irre geführt zu werden.
"Ich hab dir eben schon gesagt, dass du dich verpissen sollst."
"Nein, hast du nicht."
"Leg‘s nicht drauf an, klar?"
"Und was, wenn doch?"
Ich sprang auf - meine Körpertemperatur hatte sich erhöht, doch ich schwitzte nicht - und klammerte meine Hand um seinen Arm.
"Mach-dass-du-weg-kommst.", knirschte ich mit den Zähnen. Frechheit! Glaubt der etwa echt, dass ich mich so leicht um seinen kleinen, schmalzigen, blöden... aber durchaus hübschen... kleinen Finger wickeln lassen würde? Da hatte er sich aber geschnitten!
"Au!", rief er und entriss sich meinem Griff.
Verdutzt sah ich auf seinen Arm. Da waren knallrote Punkte, genau da, wo meine Finger sich festgekrallt hatten. Ich schluckte.
Oh Gott, ich hatte ihn gebrandmarkt!
"Was ist mit dir los? Ich hab auf den ersten Blick gesehen, dass du heiß bist, aber das übertrifft alle meine Erwartungen."
Er rang sich ein Grinsen ab. Anscheinend tat das echt weh...
"Sorry. Ich... keine Ahnung, wie das eben passiert ist!", rief ich hysterisch.
Klar, er war mittlerweile mein Ex, aber ich... ich... hatte ihn... Oh Gott, wie makaber war das denn?!
"Schon gut. ich verzeih dir. Bei deiner Temperatur... ich mein, du siehst wirklich so aus, wie du dich anfühlst."
"Ich hab verstanden, dass du geil auf mich bist, klar? Aber geh doch wieder zu deiner Neuen, die wird dir vielleicht sogar helfen deine Gefühle zu befrieden!"
"Alter, das sollte´ne Entschuldigung sein!"
"Wie romantisch!"
"Du lernst dazu."
Und eh ich mich versah waren seine Lippen auf meinen.
 
 
 
Ich lief... oder humpelte in den Stall zu Dali.
Sie streckte ihren Kopf aus der Box und schnaubte mir vorsichtig in die Haare.
Paula: „Brauchst dich nicht zu entschuldigen mein Mädchen... Ich war einfach zu dumm um zu merken, dass ich nicht in Stande war dich zu reiten!"
Aus der Fohlen-Hengst-weide kam ein beleidigtes Schnauben.
Ich lachte einmal kurz auf.
„Bock dich auf andere Gedanken zu bringen"
ich drehte mich um. Al stand im Türrahmen und Fächelte mit einen Riesigen Bündel Geld.
Paula: „Woher bekommst du auf einmal so viel Geld her???"
Al: „Sagen wir mal... Das Sekretariat hat mich geschickt dir diese Postkarte von deinen Vater zu geben, und auf dem Weg, ist dieses Bündel Geld rausgerutscht, mit einen Zetteldran das du dich mit einer Freundin auf andere Gedanken bringen sollst... also habe ich gedacht wir fahren mit den Pferden in die Stadt..."
Paula: „Du weißt doch aber das ich noch nicht reiten darf!"
Al: „Das weiß ich, trotzdem fahren wir mit den Pferden in die Stadt..."
Sie machte ein paar Schritte aus dem Stall.
Paula: „FAHREN???"
Al: „TAXI!"
Ich schaute nach draußen. Da saß tatsächlich Leon auf einer Kutsche vor dem Internat. Es waren zwei Kaltblüter eingespannt. Ich erkannte Nella, aber den Wallach neben ihr hatte ich noch nie gesehen...
Al: „Komm, wir haben noch ein Taxi erwischt!"
Paula: „Du bist doch wirklich verrückt!"
Al: „Ich weiß."

~~~In der Stadt angekommen~~~

Leon: „Wenn ich euch abholen soll, ruft einfach auf Handy an!"
Al: „Machen wir..."
Ich drückte Leon noch einen Kuss auf die Wange, und dann verschwanden ich und Al Im Einkaufszentrum.
Al: „Und jetzt machen wir erst mal den Reitladen Unsicher, Dalila soll fürs nächste Turnier mal gut aussehen!
 
 
Auch ich versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen. Immer noch huschte mir die Stimme von Gordon im Kopf herum.
Also schnappte ich mir Abba und ritt zum Mondsee. Er war in das Licht der aufgehenden Sonne getaucht.
Cath: "Na mein Mädchen, Lust, baden zu gehen?"
Abba schnaubte auffordernd.
Erst ließ ich sie ein paar Schritte rückwärts weichen, dann galoppierte ich mit ihr voller Spaß ins Wasser hinein. Sie versuchte immer, höher als das Wasser hoch war zu springen. Immer und immer wieder.
"Na, vielleicht steckt ja doch ein Springpferd in dir!", sagte ich lachend.
Als wir an der Stelle angekommen waren, an der Abba noch gerade so stehen konnte, sah ich eine schwarze Wolke am Himmel aufziehen. Wir waren nun schon locker 25 Meter vom Steinstrand entfernt und wenn es jetzt anfangen würde zu regnen ... nun ja.
Also wendete ich Abba und wir ritten zurück zum Strand, dorthin, wo wir eigentlich den Sattel und die Trense gelegt hatten.
°Ich war mir sicher, dass wir sie hier hingelegt hatten°
Ich schaute mich nochmal nach der großen, schwarzen Wolke um. Mittlerweile konnte man "Es" nur noch Wolkenmeer nennen.
Plötzlich hörte ich dann ein Rascheln im Gebüsch. Als ich ein paar Schritte darauf zugemacht hatte, sah ich dort unseren Sattel liegen und legte ihn auf Abbas Rücken.
"So mein Mädchen, jetzt aber schnell nach Hause, bevor wir noch nass werden", sagte ich beschwichtigend und ritt mit ihr davon.
Wieder auf Falkenforst angekommen, brachte ich Abba in den Stall und sah einen Zettel am Pinnboard heften.
Also machte ich Abba fertig und holte mir den Zettel.


''Liebe Miss Cathleen, Miss Alice, Miss Cleo und geringfügig Miss Paula!

Es freut mich ihnen sagen zu dürfen, dass jede von euch für einen Wettkampf außerhalb des Internats "gebucht" wurde.''

Schon nach diesem Teil des Briefes schluckte ich. Was heißt hier "gebucht"?

''Was genau das für jede einzelne von euch zu bedeuten hat, seht ihr auf der nächsten Seite.

Viel Spaß,
Mrs. Andrews''

Ich blätterte um. Ganz oben lag nun eine "Erklärung" auf der mein Name stand. Die anderen Blätter lies ich liegen.
Dann verschwand ich und las mir den Zettel in Ruhe in meinem Zimmer durch.

''Hallo, Cathleen Crawford!

Wir, das Team des Hannoveranerverbandes Hessen (frei erfunden), haben uns ihre Reitkünste in der Disziplin Dressur angeschaut und waren begeistert. Aus diesem Grund "buchen" wir sie für unser nächstes Turnier. Allerdings müssen sie sich dafür mit einem unserer Hannoveraner vertraut machen.
Es wird ein Dressur Turnier der Schwierigkeitsstufe S sein an dem sie für uns teilnehmen. Es wäre schön, wenn sie noch heute vorbeikommen könnten. Ein Bett und alle Mahlzeiten werden ihnen zur Verfügung gestellt.

Mit freundlichen Grüßen,
das Team des Hannoveranerverbandes Hessen''

WOW! Jemand wollte mich jetzt schon Buchen. Das war mal etwas.
Schnell hechtete ich ins Sekretariat und gab Mrs. Andrews Bescheid, dass ich die Nacht über nicht da sein würde. Sie bestellte mir ein Taxi und stellte mir das Geld zur Verfügung. Ebenso rief sie auf dem Gestüt an, zu dem ich gebracht werden sollte. Es würde ein weiterer Weg werden von Rheinland - Pfalz aus, wo das Gestüt stand, nach Hessen...
Dann ging ich auf mein Zimmer und packte meine Tasche. Auf dem Weg auf den Hof kam mir Zac entgegen.
"Wo gehst du denn hin?", fragte er verdutzt, "reist du ab!?!?"
"Nein, nein! Das würdest du zu erst erfahren", sagte ich und lachte.
Dann erklärte ich es ihm.
Nach einigen Minuten kam das Taxi auf den Hof gefahren und ich stieg ein.
 
 
Als ich mit Al vollgepackt mit Tüten Wieder ankam, stieg Cath gerade in ein Taxi ein. Ich wollte sie gerade fragen wohin sie ging, da fuhren sie noch los. Al: „Will die jetzt abreisen, oder was???"
Paula* keine Ahnung..."
Wir brachten die Tüten in unser Zimmer, und Al ging in den Stall. Ich drehte meinen Fuß nochmal kurz hin und her. Morgen durfte ich vielleicht schon wieder reiten, wenn alles klappte. Ich hörte einen Schrei aus dem Stall. Ich schaute aus dem Fenster, und Al rannte aus der Stalltür. ich machte das Fenster auf. Paula: „Ist irgendetwas passiert?" Al: „Nein! Es-" Paula: „Muss ich mir schon Sorgen um deine Geistige Gesundheit mache?" Al* Es-... es findet-..." Sie kam gar nicht mehr zur Ruhe. Paula: „AL! Ein- und Ausatmen. Ein und aus... Was findet statt?" Al: „TURNIER!" Sie stieß noch mal einen riesigen Schrei aus, und ich sah wie die Pferde beängstigt hin und her starrten. ich rannte die Treppe runter und riss ihr den Zettel aus der Hand. Dann rannte ich zum Pinnboard, und heftete meinen Zettel ab:

"Sehr geehrte Miss Berley"

Woa, selbst die Anrede hörte sich schon richtig Nobel an!

"Wir, der Verband für talentierte Freizeitreiterrinnen (frei erfunden), freuen uns Sie zu einen unserer Veranstaltungen einladen zu dürfen."

Ich und talentiert??? Hätt ich nicht so direkt gedacht...

"Soweit Ihre Verletzung wieder verheilt ist, und Sie reiten dürfen, können Sie schon anreisen. Da wir das Talent und das Können messen, und nicht nur wie gut das ausgebildete Pferd ist, werden Sie zwar Ihr Pferd mitnehmen dürfen, aber nur für diese eine Disziplin. Für den Rest bekommen sie ein von uns extra ausgebildetes Pferd, das Sie sich frei aussuchen dürfen.

Wir freuen uns auf Sie, Ihr Verband der Talentierten Freizeitreiterinnen."

Ich ließ den Zettel sinken, und holte den Lappi aus der Sattelkammer. ich schrieb der Direktorin eine Mail, ob ich die Arzt Kontrolle kurzfristig heute machen kann, und danach sofort nach Brandenburg kann.

Kurz darauf kam schon die Antwort:

"Liebe Miss Paula,

sie können gerne den Arztbesuch heute durchführen lassen, aber das Zimmer bekommen wir leider erst ab morgen.

Die Direktorin"

Ich schaute nochmal auf den zettel. Brandenburg ist es schon mal. Ich ging auf Google Maps, gab die genaue Adresse ein, und die der Ranch. Ein paar Kilometer! Ich schrieb nochmals eine Mail:

"Mrs. Andrew,

Die Adresse ist nicht weit meines eigentlichen Wohnhauses entfernt. Ich würde dann die eine Nacht auf der Ranch meines Vaters bleiben. ich würde nur kurz meinen Vater fragen, dann könnten sie das Hotel abbestellen. Es ist zum Glück ja nur eine Nacht.

Miss Paula"

Mrs. Andrew war einverstanden, und mein Vater auch, also bekam ich sofort ein Flug nach Tegel, wo mich dort mein Vater abholte. Ich verabschiedete mich von allen und flog dann los.

~~~auf der Ranch~~~

ich atmete Die frische Landluft ein. Obwohl ein paar Kilometer neben uns die große Stadt war, kam es mir vor, als ob wir hier aufm puren Land wären. Dad: „Und, was hat der Arzt gesagt?"
Paula: „ich kann morgen wieder reiten!"
Dad: „ naja, dann lass ich dich mal mit Lou allein!"
An die hatte ich ja gar nicht gedacht! ich rannte zur Koppel. Lou sah mich schon von weiten, und kam mir entgegen galoppiert. Paula: „LOU!" ich kletterte über den Zaun, und umarmte sie.

„Hast du uns vermisst?"
ich drehte mich um, und sah meine besten Freundinnen die ich hier allein gelassen hatte: Stella und Charlotte. Charly: „Bock aufm Ausritt, haben ja kaum Zeit!"
Paula: „Klar, ich hol nur schnell sattel und-" ich stockte und stieg dann einfach auf Lou auf. kaum auf Falkenforst gewesen, schon vergisst man das man wenn es schnell gehen muss kein Sattel und keine Trense brauch. Nach dem Ausritt nahm ich mein Handy raus, und rief Cath an.
 
 
 
Ich konnte es immer noch nicht fassen. Und Paula hatte mich nicht mal ausreden lassen! Ich durfte zurück nach Sachsen! Endlich wieder mein geliebtes Heimatland Sachsen! ich freute mich so sehr, das konnte mir niemand glauben.

"Sehr geehrte Alice Johnson,

Es freut uns, der Zentraldirektion des Landgestüts Moritzburg (gibt es wirklich), Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie als Eine der Wenigen das Glück haben bei unserem diesjährigen Herbstfest dabei zu sein und selbst als eine der Teilnehmerinnen und Teilnehmer starten zu können. Nach dem, was wir bereits über sie gehört haben, fänden wir es toll, wenn sie am Turnier teilnehmen könnten. Sie wurden in die Kategorie S Springen eingestuft und hoffen sehr auf Ihr baldiges Eintreffen.
Noch eine kleine Information vor weg: Allen Teilnehmern ist es erlaubt ihre Pferde mitzubringen und eine Prüfung mit ihnen zu bewältigen. Jedoch werden beim zweiten Durchgang alle Pferde ausgelost, wobei es sein kann, dass jemand anderes Ihr Pferd reitet oder ihr Pferd gar nicht geritten wird. Näheres Erklären wir ihnen später.

Mit freundlichen Grüßen, die Zentraldirektion des Landgestüts Moritzburg"

Geil, geil, geil! Gleich rief ich bei meiner Tante an, ob ich sie demnächst besuchen könnte. Ein Quartier hatte ich ja bereits in Moritzburg. Aber in Dresden zu sein ist auch immer schön. Sie freute sie sehr und leitete meinen Besuch in der gesamten Familie weiter. Sogar meine Cousine, ihr Freund und ihr kleines, sechs Monate altes Baby wollten kommen. Meine Eltern und Geschwister auch und sogar meine Großeltern! Alle wollten sich in Dresden treffen und mich dann in Moritzburg anfeuern.
Ich verabschiedete mich ebenfalls bei meinen Freundinnen und setzte mich in das Taxi, dass Mrs. Andrews mir gebucht hatte. Von Falkenforst aus ging es nun sofort und direkt zum Flughafen und flog dann in Dresden ein, wo mich mein Onkel abholen wollte.
 
 
Die Fahrt schien mir elend lang zu sein, doch irgendwann nickte ich ein und wachte erst dann wieder auf, als wir durch Wiesbaden fuhren. Und dort stand es, das Gestüt, auf dem ich geritten war, bevor ich nach Falkenforst gegangen bin. Auf einer Koppel in der Nähe der Straße sah ich Soulmate, mein ehemaliges Turnierpferd mit dem ich mehr als nur einen Erfolg hatte, stehen. Doch wir fuhren weiter, weiter Richtung Süden. Irgendwann hielten wir vor einem prächtigen Gestüt und als ich ausstieg wusste ich sofort, dass ich mich hier heimisch fühlen würde.
"So, hier sind ihre Taschen", sagte der Taxifahrer und hielt mir meine Taschen hin, "viel Spaß noch!"
Ich nickte ihm zu und ging durch das hölzerne Eingangstor auf den Hof. Hier roch es noch pferdiger als auf Falkenforst ... wundervoll.
Als ich meinen Blick geradeaus richtete, sah ich eine Art Plakat auf dem eine Erklärung zum Dressurturnier stand. Eigentlich wäre es en Vielseitigkeitswettbewerb, aber ich trat nur in Dressur an. Ich ging in die Verwaltung um mich dann erst einmal schlau zu machen.
"Hallo", sagte ich und blickte die Frau hinter dem vergoldeten Tresen an.
"Herzlich Willkommen, Miss Crawford! Wir haben sie schon erwartet. Bitte folgen sie mir", sagte sie, als wäre sie gerade hyperventiliert.
Sie brachte mich zu einer jungen Frau mit blonden Haaren die mich schon von weitem beobachtete.
"Willkommen, Cathleen - Ich darf sie doch sicherlich so nennen, oder!?"
"Also, wenn ich ehrlich bin, ist mir Cath lieber..."
Sie nickte mich strahlend an.
"So, hier ist das Programm und weitere Erläuterungen zum Turnier. Bitte ruhen sie sich jetzt aus, Maggie bringt sie auf ihr Zimmer. Wir sehen uns nachher zum gemeinsamen Abendessen. Viel Spaß und einen schönen Aufenthalt."
Sie reichte mir ein Blatt und ich folgte Maggie, wie die Frau hinter der Rezeptionstheke wohl hieß, auf mein Zimmer.
Ein Wucherteil ... muss man schon sagen.
Dann las ich mir den Zettel durch:

1. Auftakt mit einer Quadrille der besten Reiterinnen.

2. Springturnier der Klassen M und S

3. Distanzritt

4. Dressur der Klasse L und S

5. Springen der Klasse L

6. Dressur der Klasse M

Zwischendrin gibt's immer kleiner Pausen.

Die Pferde werden euch heute Abend zugeteilt. Das Turnier beginnt übermorgen.

LG, Sahra


Na gut, das war ja gar nicht so schlecht.
Nun setzte ich mich auf den Balkon in die schöne Nachmittagssonne die man nur hier im Odenwald richtig genießen konnte ... meiner Meinung nach.

...

Ich schreckte hoch. Es hatte an meiner Tür geklopft. Man war es spät geworden. Ich hätte kein Nickerchen einlegen sollen. Schnell rannte ich zur Tür und öffnete sie.
"Darf ich sie zum gemeinsamen Abendessen geleiten, Cath?"
Es war Sahra.
"Liebend gern", sagte ich und folgte ihr.
Das Abendessen war ebenso köstlich, wie der Saal festlich geschmückt war. Danach ging es in den riesigen Turnierpferdestall mit der ganzen Crew. Einige Mädchen ritten hier anscheinend schon länger für Turniere und hatten bereits ein Pferd, die anderen stellten sich der Reihe nach auf.
"Haben Sie alle Ihre Zettel dabei, Herrschaften?", fragte Sahra, die sich mittlerweile auf ein kleines Podest gestellt hatte.
Wir nickten.
"Okay. Auf jedem Zettel steht ganz unten links eine Zahl. Wir ziehen nun die Zahlen. Davor bestimmen wir ein Pferd. Wer dann die Zahl hat, bekommt das Pferd zugeteilt für die Turniere", erklärte sie und lächelte.
Dann kam Maggie mit einer großen Büche mit Bingozahlen. Ich starrte auf die Nummer auf dem Blatt. Davor habe ich mich schon im Stall umgeschaut und Don Piranha, einen Hannoveranerhengst, Rappe, begutachtet.
"Als erstes geht es um Silver. Die erste Zahl ist eine 3!"
Damit schied ich schon mal aus.
Genauso, wie bei allen anderen darauf folgenden Pferden auch.
"Jetzt geht es um Soulmate! Die erste Zahl ist eine 5."
Wieder schied ich aus.
So ging es, bis zum letzten Pferd.
"So, jetzt haben wir also nur noch in Pferd und eine Reiterin. Herzlichen Glückwunsch Cath, du bekommst Lovable zugeteilt, übrigens das beste Dressurturnierpferd aus ganz Hessen."
Ich strahlte sie an.
"So, und nun geht bitte alle schlafen, husch, husch. Morgen gibt's Training für Quadrille und Turnier. Gute Nacht!"
Damit verschwand sie...
Ich beschäftigte mich noch mit Lovable, dann ging auch ich schlafen.
 
 
Ich war im Dunkeln und völlig allein. Plötzlich fing es an zu schneien und da wusste ich, wo ich war. Ich hatte lediglich ein rotes T-Shirt an und den Schlüssel zu meiner Haustür schon in der Hand. Doch aus irgendeinem Grund ging ich nicht in die Wärme, ich blieb mitten im Schnee stehen, der im Sekundentakt um Zentimeter zulegte. Da war ich wieder wach.
Ich schaute aus dem kleinen Fenster, das in die Wand des Flugzeuges eingelassen war und fröstelte tatsächlich ein wenig. Aha, irgendein Idiot hatte die Klimaanlage aufs Vollste gedreht. Dummheit lässt grüßen.
Ich stellte die Klimaanlage wieder aus und sah weiter auf das Land, zu dem wir uns immer schneller hinunter begaben. Gleich war ich da, gleich war ich wieder in Sachsen. Endlich, nach so langer Zeit! Ich hatte nie direkt Heimweh verspürt, doch ich hatte in meinem tiefsten Herzen schon immer die Sehnsucht nach meinem Zuhause sitzen. Zwar war Dresden nicht mein wohlgeliebtes Heim, aber es war nah dran.
Als ich mit den ganzen anderen Fluggästen am Gepäckband stand spürte ich ein starkes Verlangen und starke Neugier in mir aufglimmen. Und bald sah ich auch meinen Koffer.
Als ich ihn vom Band wuchtete, dachte ich unwillkürlich an Yana. Wie sie wohl ihren Transport so ganz ohne mich überlebte? Naja, sie war ein starkes Mädchen.
Es war wirklich der pure Luxus, dass mein Pferd mir hinterher gefahren wurde.
Ich lief im Menschenstrom mit zum Ausgang und drängelte mich mit hinaus und da stand schon mein Onkel samt seinem blauen Renault.
"Hallo!", rief er, nahm mir die Tasche ab und umarmte mich erst mal überschwänglich.
"Hi! Schön, endlich mal wieder in Sachsen zu sein."
"Ja, ja, das kann ich mir vorstellen. Na komm, setz dich schon mal rein."
Ich tat, wie mir geheißen und setzte mich ins Auto. Unauffällig glitt meine Hand zu meiner Wange, an die Stelle, an der mich mein Onkel gedrückt hatte. Ich roch wieder nach After Shave. Wie immer. Ich lächelte.
Als wir ankamen stand meine Tante schon am Fenster des sechsten Stockes und winkte.
Mein Onkel, ganz der Gentleman, holte meinen Koffer und da ich keine Anstalten machte, ihn selbst zu tragen, stattdessen gleich zum Hauseingang lief, trug er ihn mir hinterher.
Oben erwartete mich bereits meine gesamte Familie, Großeltern, Eltern, Geschwister, Cousinen und Cousins samt ihrem Anhang und meine Tante und mein Onkel.
Alle drückten mich und küssten mich auf die Wange, David, das Baby meiner Cousine, kotzte mich erst mal voll und ich war glücklich. Ja, meine Klamotten mussten erst mal gewaschen werden, aber ich fand es echt spitze, dass alle da waren! Alle fragten mich, ob es mir dort gut ging und es mir immer noch Spaß machte. Meine Brüder zogen mich mit Robin auf und ich machte ihnen sofort klar, dass Robin kein Teil meiner Lebensgeschichte mehr sei.
Nach dem ich mich umgezogen hatte und bald wieder ins Auto stieg, um mich nach Moritzburg fahren zu lassen, winkte ich dem ganzen Rest noch zu und danach ging es los.
Bald waren wir auf dem mir altbekannten Gestüt Moritzburg eingetroffen und Yana war auch schon da.
Ich kannte mich hier ja schon aus, ich war in den Ferien oft hier gewesen um gute Kontakte zu knüpfen und zu helfen, daher wusste ich auch, wo ich Yana finden konnte und wo ich mich offiziell anmelden konnte.
Mein Onkel trug mir brav mein Gepäck hinterher, bis wir raus hatten, wo ich die zwei Nächte verbringen würde.
Danach verabschiedeten auch wir uns und ich saß in meinem Zimmer.
Ich schaltete auf meinem Laptop eine Konferenzschaltung mit Paula und Cath, die ja nun auch da sein mussten.
Wir redeten eine ganze Weile und tauschten uns über alles aus, zum Beispiel, dass Paula mit ihren alten Freundinnen reiten war, dass Cath den Superfang mit ihrem Dressurpferd Lovable gelandet hatte und ich erzählte von meinem überschwänglichen Willkommenshallo und meinem vollgekotztem Outfit.
Nachdem wir beinahe eine Stunde redeten wünschten wir uns gegenseitig eine gute Nacht, legten uns Schlafen und dachten die ganze Zeit nur noch an den morgigen Tag.
 
 
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es noch dunkel draußen. Kein Wunder, immerhin waren wir in Mitten der Herbstzeit hier gelandet. Die Sterne funkelten noch am Horizont. Das konnte man ganz genau beobachten durch das riesige Fenster meines Balkons.
Ich streckte mich und stand auf, ging ins Bad, machte mich fertig, ...
Dann ging es zum Frühstück. Es war noch ganz schön wenig los. Viele Tische waren noch frei, und die Tische, die besetzt waren, waren meistens von kleineren Freundeskreisen besetzt.
Also holte ich mir mein Frühstück aus der großen Auswahl des Buffets und setzte mich alleine an einen 12er-Tisch. Es gab hier anscheinend nur solche Tische weil man davon ausging, dass man schon mit jedem Friede-Freude-Eierkuchen wäre, aber so war es nicht.
Hier in Hessen hielt man immer erst ein bisschen Abstand, das war ich ja gewohnt.
Aber gestern, als ich noch bei Lovable stand, kam eine Barbie an mir vorbeigelaufen und musterte mich ausgiebig. Sie war es auch, die Don Piranha als Pferd bekommen hatte ... leider.
Plötzlich hörte ich ein Klackern neben mir und wurde aus meinen Gedanken gerissen. Ein Junge ungefähr meines Alters hatte sich neben mich gesetzt.
"Hallo, ich bin Gordon! Du bist ..."
"...Cath, ganz richtig."
Ich schauderte als ich hörte, dass dieser Junge Gordon hieß, doch ließ das dann einfach nebenbei unbeachtet. Er war es nicht, auf keinen Fall. Er wollte mich nicht ... ihr wisst schon.
"Reitest du auch sonst hier", wollte er wissen.
Ich schüttelte den Kopf, da ich gerade einen Löffel voll Müsli in meinen Mund geschaufelt hatte. Dann klingelte plötzlich ein kleines Glöckchen und ich bemerkte, dass sich der Raum, sowie unser Tisch, schlagartig gefüllt hatten.
Sarah: "Okay, ihr wisst bereits wer alles bei der Quadrille mitmacht?"
Alle schüttelten den Kopf.
"Also gut, es machen mit: Cathleen Crawford, Jessica Law, Laura Jane Parker und Gordon Law. Kommt doch bitte nach vorne!"
Zusammen mit den anderen Dreien ging ich nach vorne. Schon als wir aufgerufen wurden, fiel mir auf, das Gordon und diese Jessica den selben Nachnamen hatten. Dann standen wir also vorne und mein Albtraum wurde wahr. Jessica, die Barbie von gestern, war die Schwester von Gordon ...
"Nun gut, also Cath, du nimmst mit Lovable teil, Jessica, du mit Soulmate, Laura, du mit Corado und Gordon, du mit Summer! Wir treffen uns in 15 Minuten draußen auf dem Hof. Bis gleich."
Wir schwärmten aus auf unsere Zimmer und zogen unsere Stiefel etc. an. Dann gingen wir auf den Hof.
Jessica: "Na, dass die jemanden wie dich bei einer Quadrille wie dieser mitreiten lassen ... unmöglich!"
Gordon schob sich vor mich und giftete seine Schwester wütend an: "Lass sie in Ruhe! Was hat sie dir denn getan!?"
So verschwand Jessica.
Ich konnte mir immerhin ein kleines, aber feines 'Dankeschön' abringen.
"Bitte holt eure Pferde. Übung ist auf dem Platz."
Schnell ging ich in den Stall ... mit Gordon im Schlepptau ... und holte Crazy aus seiner Box. Irgendwer hatte ihn schon fertig gemacht, so musste ich nur noch nach draußen gehen. Auf dem Platz angekommen überprüfte ich nochmal ob die Bandagen, die Trense, der Sattel + Satteldecke richtig saßen und stieg auf. Mit der Zeit kamen auch die anderen angetrödelt.
Sarah: "Ich habe mir das so vorgestellt, dass wir immer in einer Zweiergruppe reiten auf dem ersten Hufschlag beginnend im Trab. Irgendwann teilen wir uns dann so auf, dass sich jeder einfädeln kann in eine Reihe. Cath, du wirst vorne reiten, da du die meiste Erfahrung hast. Jessica du wirst dich als zweitbeste hier mit dem letzten Platz auf Aufpasserin begnügen müssen."
So besprachen wir die ganz Quadrille, probten sie des Öfteren und dann übten wir noch fleißig für das anstehende Turnier.

 
Als ich heute Morgen aufwachte hatte ich mich irgendwie im Rücken versteift.
"Na super.", maulte ich leise.
Das war ein klasse Anfang, wenn das so weiter ging, dann würde Yana mich am Ende noch dreißig Mal vom Platz schmeißen. So könnte ich mir das Ende gut vorstellen.
Ich stand auf und ging zu dem kleinen Bad, dass in mein Zimmer gebaut war. Ich duschte erst mal ausgiebig und machte mich dann noch vor dem Spiegel restlos fertig.
Ich verfolgte wiedermal mein übliches Morgenritual, indem ich suchte und mich fast mit meinem Haarspray vergiftete.
Danach ging ich wieder ins Zimmer, wo ich einen Zettel auf meinem Tisch bemerkte. War der gestern schon da gewesen? Ich wusste es nicht, zumindest hatte ich ihn nicht gesehen.

"Für alle Teilnehmer des Herbstturnieres findet 15 Uhr eine Versammlung im Tagungsraum statt. Es werden die speziellen Regeln für das Turnier erklärt, sowie das Auslosungsverfahren der Pferde, sie Sie im zweiten Durchgang reiten werden.
Bis dahin können Sie auf unseren zwei Reitplätzen und in unserer Halle mit ihren Pferden trainieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Linda Meyer"

Ok, bis dahin war ja wirklich noch Zeit. Ich beeilte mich, endlich zum Essen zu kommen, schaufelte mir natürlich wie immer Kuchen und Joghurtbecher rein und machte mich danach auf den Weg zu Yana.
Sie stand seelenruhig in ihrer Box, sie kannte sich hier ja auch schon ein Wenig aus.
"Na, meine Kleine? Die Fahrt gut überstanden?"
Ich ging in ihre Box und kontrollierte sie von Kopf bis Fuß, ob sie irgendwo Verletzungen oder Ähnliches hatte, doch sie war absolut unbeschädigt. Ausgemistet und gefüttert war auch schon, also brauchte ich mir nur noch meine Reitsachen anzuziehen und mit ihr auf den Platz zu gehen. Ich würde mich wirklich beeilen müssen, da wir ja nicht die einzigen Teilnehmer waren und die Plätze sehr schnell überfüllt werden.
Als ich in voller Reitmontur Yana fertig sattelte und trenste, kam ein Junge, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich, neben mich. Das Pferd rechts neben Yana war wahrscheinlich Seines.
"Hallo.", begrüßte er mich und musterte mich kurz.
"Hey. Ich bin Alice.", stellte ich mich gleich vor. An Kontaktfreudigkeit mangelte es mir ja nicht.
"Ich bin Christian."
Ich grinste. "Kann ich dich Chrissi nennen?"
"Nein, auf keinen Fall!", er lachte. "So werde ich von meinen Geschwistern oft genannt. Das nervt, aber wirklich."
"Kann ich mir gut vorstellen. Naja, wenigstens hast du nicht solche Kosenamen wie Mausi oder Hasenspatz... So nennen mich meine Geschwister. Das ist zum Kotzen."
"Jaah, kenn ich."
"Schön mal jemanden zu kennen, dem es genauso geht. Sag mal, in welcher Kategorie reitest du mit?", fragte ich.
"Im S Springen. Und du?"
"Wir sind Konkurrenten... Ungünstig, ich dachte wir könnten Freunde werden.", ich kicherte und er grinste.
Er war schneller fertig, sein Pferd aufzuzäumen.
"Hey, kannst du auf mich warten? Ich bin auch gleich fertig und so viele kenne ich hier noch nicht."
"Klar.", er lächelte.
Wow, er hatte ein süßes Lächeln... Zum Dahinschmelzen. Aber eigentlich hatte ich in Sachen Jungs erst mal genug. Denke ich...
Wir führten unsere Pferde vor den Stall, stiegen auf und ritten gemeinsam zum Platz zwei.
"Und wie alt bist du?", fragte ich.
"17 Jahre und du?", wusste ich es doch.
"Ich bin 16."
"So siehst du aber nicht aus.", sagte er anerkennend.
"Was soll denn das heißen? Seh ich noch jünger aus oder sehe ich aus wie eine Oma?", ich lachte.
"Nein, nein! Das soll heißen, dass du aussiehst wie... keine Ahnung, vielleicht so um die 17 bis 18. Mit 16 sind ja viele Mädchen noch... naja, in rosaroten Welten gefangen."
"Ja... Tja, ich bin eben ein bisschen frühreif."
"Das würde ich nicht unbedingt sagen. Ich habe dich nicht wirklich nach dem Aussehen beurteilt, wenn ich das mal so sagen darf."
"Darfst du, aber nach was dann?"
Er ließ mir den Vortritt, als wir auf den Platz ritten.
"Nach deiner... geistigen Reife. Klingt das zu kitschig?"
"Total!", wir lachten.
Er war mir echt total sympathisch. Nur schade, dass ich ihn nicht länger sehen würde, als die paar Tage, die wir hier sind.
Da hörten wir auf zu reden und begannen mit unseren Pferden zu arbeiten. Ich begann wie immer ganz langsam und steigerte Yana und mich dann in kleinen Etappen. Yana war heute super in Form, wenn das morgen genauso war, dann hätten wir die erste Runde so gut wie in der Tasche. Doch als ich ab und zu zu Christian rüber schielte, war ich mir da nicht mehr so sicher. Er war verdammt gut.
 
 
Nachdem ich mit Cath und Al 'gesprochen' hatte, klappte ich den Lappi zu, und setzte mich auf meine relativ breite Fensterbank von der ich alles beobachten konnte. Auf einmal sah ich einen Jungen der an den Weidezaun vorbei ging, und verwundert Edda ansah. Ich hatte ihn hier noch nie gesehen... ich machte das Fenster auf. Paula: „Ist irgendwas?" Junge: „ich habe dieses Pferd hier noch nie gesehen, aber kann ja sein das Mr. Berney ein neues gekauft hat... Bist du das neue Stallmädchen?" ich schaute ihn verdutzt an. Junge: „Weil dich hatte ich auch noch nie hier gesehen, aber Mr. Berney hatte mir letztens schon erzählt das sie ein neues Stallmädchen bekommen... Ich bin Marvin!" Paula: „ich bin nicht das neue Stallmädchen, ich bin seine Tochter, Paula Berney, die eigentlich auf einen Pferdeinternat ist, aber ein paar Tage durch ein paar Turniere hier ist!" ich schloss das Fenster genervt zu, zog die Vorhänge davor und legte mich ins Bett

[...]

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, kam es mir schon fast ungewohnt vor, das Al mich nicht weckte... oder etwa doch? Nein, der Lappi war zu, also konnte sie mich nicht wach errorn. das Telefon war unten und mein Handy Akku völlig leer. also beschloss ich schon mal loszugehen. Ich zog meine Reitsachen an, gab Edda essen, sattelte und trenste Edda und ritt mit ihr Richtung Gestüt. Es war nicht weit entfernt, außerdem hatte ich noch seeehr lange Zeit bis ich da sein sollte. ich sah schon von weiten das riesige Gestüt. Ich spürte wieder kurz wieder die gleiche angst wie, als ich auf falkenforst angekommen war: Was ist wenn mich alle auslachen werden, da ich anders reite als die meisten anderen? Es ist zwar nicht genau so wie auf falkenforst, da hier alle Westernreiten, aber wahrscheinlich das "klassische" Westernreiten... Das riesige Tor erinnerte mich ein wenig an Falkenforst. ich meldete mich an, brachte Dali auf die Weide, und schaute mich dann ein wenig um. es war noch sehr leer, das offizielle Turnier war noch lange hin. Ich ging die Ställe entlang, und bemerkte dabei, dass die meisten Pferde in den Boxen Quarter Horses waren. ich wollte gerade wieder zur Koppel gehen, als Marvin eine Lusitano Stute an mir vorbeiführte. Er bemerkte mich anscheinend nicht, aber Lulu [die Stute] kannte mich natürlich, und blieb ein paar Meter weiter stehen. Marvin trieb sie an, doch sie blieb stehen und streckte den Kopf zu mir. Paula: „Du willst doch nicht ernsthaft Lulu an diesen Turnier reiten -.-'!" Marvin* Was dagegen???" Ich stöhnte einmal innerlich, und drehte mich um, und ging in schnellen Schritt Richtung koppel. Lulu war selbst minimalen Druck nicht gewachsen wenn sie niemanden neben sich hat den sie Jahre kennt, und da kommen nur mein Vater und ich in Frage! ich bemerkte erst jetzt hinter mir das Hufgetrampel. Ich drehte mich um, und sah Lulu, die hinter mir her getrabt war. Marvin rannte hinter ihr her, aber holte sie nicht ein. ich nahm den Strick in die Hand der sich um Lulus Bein gewickelt hatte und drückte ihn Marvin in die Hand. Paula* Du solltest besser auf dein Pferd aufpassen, sie ist sehr auf einzelne Personen bezogen!" Ich grinste einmal schelmisch und lies ihn so verdutzt wie er mir hinterher glotzte stehen. Bis jetzt hatte ich mir ja nicht viele Freunde gemacht, aber wenn dieser Arsch nicht auf sein Pferd aufpassen kann: PECH!

[...]

Ich starrte auf meine Schuhe während ich das große Gelände abging. Auf einmal rempelte mich jemand an. ich schaute hoch, und hatte nur einen Gedanken bei diesen Mädchen was vor mir stand: Tusse. Mädchen: „Pass doch mal auf -.-'!" Sie führte einen großen Schimmel - Araberhengst hinter sich, und sie selbst war in einen noble Reitjacke, einer weißen Bluse, weißen reithandschuhe und so ein Zeugs gekleidet was man bei einen richtigen Turnier anziehen würde. Mädchen: „Und ich dachte Stallmädchen haben hier eine bestimmte Kleiderordnung, damit man sie von den Pennern unterscheiden kann." Sie musterte mich nochmals mit gerümpfter Nase, und ging dann weiter, Richtung Reithalle. Und so etwas nennt sich Westernreiter, würde wohl lieber auf spring- oder Dressurturniere gehen, hat aber ein untalentiertes Pferd. ich lachte einmal kurz über meinen eigenen Witz. Wenn mir solche Witze öfters einfallen würden, könnte man mich als zweite Al bezeichne! ich bemerkte hinter mir eine Frau mit Klemmbrett, die ähnlich aussah wie Mrs. Andrew als sie uns begrüßt hatte. Frau: „Guten Tag Miss Paula, ich würde sie bitten mit ihren Pferd in die Reithalle zu gehen, wir losen jetzt schon für die dritte Runde aus, welches andere Pferd sie bekommen werden!" Und reden tut sie ja AUCH schon wie Mrs. Andrew. Paula: „Aber ich dachte wir kriegen ein Pferd von hier!" Frau: „In der ersten Runde präsentieren sie ihr eigenes Pferd, in der zweite Runde werden sie eins von hier bekommen, und in der dritten Runde werden sie ein Pferd von den anderen bekommen. also, husch, husch, in die Reithalle!" Ich nahm Edda mit dem Halfter in die riesige Reithalle. Dort standen alle Teilnehmer, die nicht gerade viele waren... Hatte wahrscheinlich riesiges Glück dafür ausgewählt zu werden! Ich persönlich würde ja gerne Lulu bekommen =)! eine Frau stellte sich vor uns und fing an zu reden. Frau: „Guten Tag, und herzlich willkommen auf den Quarter Gestüt hier, in Brandenburg. Mein Name ist Sabine, und falls ihr irgendwelche Probleme habt, könnt ihr gerne zu mir kommen." ich sah aus dem Augenwinkeln wie das Mädchen von vorhin die Augen bemerkbar verdrehte. Sabine: „Da wir in der Dritten runde testen wie gut der Reiter mit anderen Pferden klarkommt, werdet ihr in dieser Runde die Pferde tauschen. damit es nicht zu Streitigkeiten kommt, werden wir das ganze auslosen. Eure Namen sind alle in diesen Reithelm drin-" Sie hob einen Reithelm kurz hoch. Sabine* und wir werden für jedes einzelne Pferd ein los mit den Namen ziehen. Fangen wir an mit Tracy." Die Besitzerin führte ihre braune Quarterstute nach vorne. dann zog Sabine ein Los. Sabine: „Eric!" Ein großer junge, bestimmt etwa 17, nahm die Stute am Strick, und führte sie zur Seite. Sabine* nehmen wir als nächstes... Dalila!" Ich führte Dalila mit weichen Knien nach vorne. Bloß nicht diese Tusse, bloß nicht diese Tusse! Sabine: „Leonie!" ich schnaufte vor Glück, als ein Mädchen in meinen alter Dalila vorsichtig nahm, und an der Seite erst mal beruhigend streichelte. Ich ging wieder in die Reihe. Jetzt ging es ein wenig schneller zu, denn Sabine sagte einfach nur noch zwei Namen, und dann wurde das Pferd überreicht. Nach einer Weile kam dann Lulu dran. Sabine: „Lulu und... Celina!" Mein Herz blieb einen kurzen Moment stehen, als die Tusse - die anscheinend Celina hieß - nach vorne trat, und genervt Lulu an die Seite zerrte. Sabine: „Paula??? PAULA!!!" Ich schreckte hoch. Sabine: „Hat du nicht zugehört? Nimm bitte Krapi!" Sie zeigte auf den Hengst von Celina. Na toll!

Diesem Christian würde ich es zeigen. Der sollte sehen, mit wem er es zu tun hatte, auch dann, wenn ich ihn eigentlich ganz nett fand.
Ich galoppierte Yana an und hielt auf das erste Hindernis des kleinen Parcours zu.
"Sprung frei!", rief ich, als ich zum Hindernis ab bog.
Yana setzte locker und leicht drüber. Strahlend klopfte ich ihr im Takt der Galoppsprünge den Hals.
"Das war richtig gut!", rief Christian mir über den Platz zu.
"Danke. Bist aber auch nicht gerade schlecht!", antwortete ich.
Ich ritt eine Volte, weil Christian mich gerade ein wenig aus dem Konzept gebracht hatte und ließ Yana auf das Nächste zu galoppieren. Die Absprünge passten und wir beide waren ziemlich gut ausbalanciert. Nur sah das bei Christian haargenau so aus und das wurmte mich irgendwie. Aber wie verrückt.
Als sich der Platz dann langsam füllte beschloss ich Pause zu machen. Es hatte jetzt eh keinen Sinn mehr weiter zu trainieren, weil alle paar Sekunden jemand in unsere Bahn hineinreiten würde.
Ich ritt Yana noch zwei Runden ab und machte mich dann auf den Weg nach draußen.
"Machst du Schluss für heute?"
Christian kam mir hinter her.
"Erst mal für jetzt. Ich weiß noch nicht, ob ich heute weiter mache. Aber der Platz ist zu voll, da bringt keine weitere Minute mehr was."
"Du hast Recht. Ich will den anderen beim Abreiten nicht im Weg rumstehen, Lust auf einen kleinen Ausritt?"
"Das wollte ich auch gerade fragen.", ich lächelte.
Entweder stimmte das, was er sagte, oder er wollte sich langsam aber sicher an mich ranmachen. Und selbst wenn. Mir sollte das egal sein. So lange sah ich ihn nicht und außerdem, wenn es knistern sollte, ich war eh nicht mehr an Robin gebunden.
Wir ritten nur im Schritt, um unsere Pferde wieder zur Ruhe kommen zu lassen und redeten viel. Genauso viel lachten wir auch. Mindestens.
Es war schön jemanden zu hier zu haben, mit dem man reden konnte. Die eigenen Freundinnen waren ja weg und hatten sicherlich auch keine Zeit mit mir stundenlang zu telefonieren.
Es war gerade mal 14 Uhr und wir saßen einfach auf einer Bank im Hof und sonnten uns. Die Plätze waren nun noch voller als vorhin und was zu tun hatten wir auch nicht.
"Darf ich dich was fragen?"
Ich schreckte hoch. Ich hatte die Augen geschlossen und träumte friedlich vor mich hin, bis er mich so erschreckt hatte.
"Ja klar."
"Warum ziehst du dich so an? Ich meine, es soll nicht heißen, dass das nicht gut aussieht. Ganz im Gegenteil, aber ich würde gerne den Grund erfahren."
"Puh, das ist ne gute Frage.", ich überlegte. "Vielleicht, weil das zu mir passt. Irgendwo sind alle gleich, aber so gut wie niemand hat an einem Tag das Selbe an, wie der andere, verstehst du? Das hängt, denke ich, von der Lebenseinstellung ab."
"Und wie ist deine Lebenseinstellung?"
"Don't worry, be happy.", platzte es aus mir heraus. Wir lachten und sangen beide das Lied im Chor.
"Warum fragst du mich eigentlich?", fragte ich nun ihn, nachdem wir aufgehört hatten zu lachen.
"Du bist interessant. Und man sollte dem nach gehen, dass einen interessiert."
"Heißt das, du bist ein Stalker?", fragte ich grinsend.
"Du hast ein Talent dafür, den Leuten die Wörter im Mund rumzudrehen."
"Ich weiß, genauso wie elendes Nerven, Lügen... Ausreden ausdenken. Moment, das komm aufs Gleiche raus."
Wieder zauberte sich ein Lächeln um seinen Mund.
"Ich finde dich echt nett.", sagte er ruhig und schaute mir aufmerksam und tief in die Augen. Erst jetzt bemerkte ich seine Augenfarbe. Eine Mischung aus dunklem Grün und Grau. Wunderschön.
"Ich dich auch."
"Nein, ich meine... Ich finde dich...richtig nett. Ich mag dich und finde dich wunderschön."
"Ou.", was Besseres fiel mir dazu nicht ein und innerlich ohrfeigte ich mich bereits.
"Ou? Du bist wirklich anders."
"Danke, was für ein Kompliment. Hört frau immer gern.", ich grinste und er grinste mich an.
Ich ließ meinen Blick so unauffällig wie möglich auf seine Uhr fallen und schreckte hoch.
"Es ist gleich 15 Uhr!", rief ich aus.
"Na dann, gehen wir lieber schnell."
Und so hatte ich einen perfekten, romantischen Moment zerstört. Ich war mir irgendwie zu unsicher gewesen.
Ich war vorbelastet, so einfach war das.

Nach dem Auslosen, sollten wir zu den Ställen gehen, und uns die Pferde für die zweite Runde aussuchen. Mein Blick fiel auf einen hübschen Braunen, der El Dorado hieß. Ich wollte gerade meinen Zettel mit dem Namen darauf dran klemmen, als Celina mich wegstieß und ihren Namen dorthin klemmte. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, war sie schon weggegangen. ich schaute mir nochmal den ganzen Stall an. Die eine Box war zwar leer, aber trotzdem war ein Namensschild dran. Ich schaute einmal über die Boxen Tür und sah einen großen Mausfalben der mich an Abba erinnerte. Er schaute mich aus verschlafenden Augen an, und stand dann langsam auf. War ein wenig groß für einen Quarter. Ich schaute auf die kleien Karte die an der Boxentür jedes Pferdes hing:

Marshmallow
American Quarter Horse - Appaloosa Mix
8 Jahre alt
165 Stockmaß
Mausfalbe
Keine Abzeichen

Er streckte mir neugierig den Kopf heraus, ich ließ ihn an meiner Hand schnuppern und streichelte ihn vorsichtig über die Stirn. Ich pinnte meinen Namen an die Boxentür und streichelte Marshmallow nochmal über den Hals.

"Ja, ja, Mallow ist ein ganz lieber..."

Ich drehte mich um. Dieser Marvin schon wieder "Hey, sorry, dass ich gedacht habe, dass du das neue Stallmädchen bist, hätte mir es eigentlich auch denken können. Kein Stallmädchen dürfte in dein Zimmer gehen, dafür sorgt Mr. Berney strengstens."
Er grinste.
"Und das mit Lulu hatte ich nicht voraussehen können. Ich sollte sie hier auf die Weide bringen...und an dem Turnier dürfte ich nicht mal im Traum teilnehmen!", erklärte er mit ruhiger Stimme.
"Und wieso hast du sie dann bei der Verlosung gehalten?"
"Ein Mädchen, das von Mr. Berney Lulu ausgeborgt bekommt, hat ihren Flieger verpasst und Mr. Berney hat mich gebeten, sie zur Verlosung zu halten..." "Arbeitest du für Dad oder wie?" "Könnte man so sagen..." "naja, ich muss dann los, Bye!" Ich ging im Schnellschritt zur Koppel, und ritt mit Edda zur Koppel. Jetzt bloß nicht verlieben Paula, bloß nicht verlieben... ich hab doch eben erst Leon kennengelernt, und außerdem werde ich ihn nicht mehr sehen wenn ich zurückgehe...

Nachdem wir fertig waren ging ich in die Aula um mir etwas zum Mittagessen zu holen. Der Morgen war anstrengend gewesen und ich brauchte jetzt dringend eine kleine Pause. Also holte ich mir ein Schinken-Käse Sandwich mit etwas Salat und platzierte meinen Hintern nach draußen in eine kleine, leere Hütte.
Als ich so mein Sandwich aß, bemerkte ich, dass dort ein Zettel auf dem Tisch lag ... zusammengeknüllt.
"Ich weiß, das sollte ich nicht tun, aber ich mache es!", sagte ich und griff nach dem Zettel - entfaltete ihn.
Dort stand in krakeliger Schrift eine - "Liebeserklärung" - ein paar Herzchen außenherum. Doch weder an Absender noch den Empfänger konnte ich entziffern. Als ich Schritte hörte die sich mir näherten, steckte ich den Brief schnell in meine Jackentasche. Es war Gordon.
"Hey Cath! Brauchst du ein bisschen Gesellschaft?", fragte er und setzte sich neben mich.
Ich war erleichtert, dass er es war und niemand, der mich runtermachen wollte, weil er neidisch war.
Als wir unsere Unterhaltung über den bisherigen Tag so zu Ende gebracht hatten, holte ich den Zettel aus meiner Tasche und hielt ihn Gordon vor die Nase.
"Kannst du den Empfänger und den Absender für mich entziffern?"
Er nahm sich das Blatt und hielt es vor seine Augen, schüttelte den Kopf und stand auf.
"Ähm .. nein sorry. Tut mir leid, ich muss los! Ciao!!!", und damit verschwand er.
Jetzt schlich sich doch tatsächlich eine leise Vorahnung bei mir ein.
Gordon war es. Er musste es sein...
Und ich meine, er ist schon süß - nicht süß-süß, sondern sexy - süß.
Ich schaute mir den Absender nochmal genau an: Es war wirklich der Name Gordon, der da stand. Der Empfänger war mir jetzt offensichtlich...
Dann musste ich an Zac denken, was wir alles durchgemacht hatten und ...
"Mist! Die Pillen!!!!!", schoss es mir durch den Kopf. Die ganzen letzten Tage hatte ich sie nicht genommen und hatte sie auch nicht dabei. Es war zu spät ...
Plötzlich floss eine Träne über meine Wange und ich rannte in mein Zimmer, verriegelte die Tür zwei Mal.
"Das darf nicht sein, NEIN!"
Nachdem ich mich beruhigt hatte rief ich bei Zac an "beichtete" es ihm. Ich war darauf gefasst, dass er austicken würde, doch das tat er nicht. Dabei war er doch von Anfang an GEGEN das Baby.
Das Gespräch dauerte nicht lange und direkt nachdem ich aufgelegt hatte, hörte ich ein jämmerliches Schluchzen vor meiner Tür und öffnete sie. Es war Gordon.
Gordon: "Du ... du hast einen Freund!? Ich dachte ... Und noch dazu bist du ---"
Cath: "Schweig!!!!!! Das darf hier niemand wissen. Willst du etwa, dass Reporter sich vor meiner Tür aufsammeln, nur weil ich ... Du weißt ja, was ich gewonnen habe, oder!?"
Er nickte. Dann zog ich ihn in mein Zimmer und verschloss die Tür erneut.
"Das ist echt der Albtraum. Wenn Mrs. Andrews es auf dem Internat mitbekommt ... dann werd ich dort rausgeschmissen. Und was ist mit meinen Eltern!? Nein, das geht nicht."
Er legte mein Kopf schützend auf seine Schulter und sagte, dass ich mich ruhig ausheulen sollte.
Gordon: "Ach Cath, ich kann echt nix dagegen machen. Ich liebe dich!"
Cath: "Aber es geht nicht. Ich habe einen Freund. Auch wenn er nicht hier ist ... außer, wenn es eine Kurzzeitbeziehung ist ..."
Ein kleiner Hoffnungsschimmer strahlte in seinen Augen auf. Ich umarmte ihn, dachte nicht mehr an die Gegebenheiten. Er machte mich glücklich, wenn ich traurig war...
Dann geschah es. Er küsste mich! Lange ... gewollt lange. Und es war traumhaft. Ich habe nie davor einen Jungen gesehen, der so gut küssen konnte. Nicht einmal Zac!
Dann setzten wir uns auf mein Bett.
Spielerisch warf er mich auf die andere Seite des Bettes. Es war ein Doppelbett und so war genug Platz für zwei ... oder einfach zum Rumalbern...
Doch eins hatte ich vergessen: Mein Lappi stand noch offen ...

 
 
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LG,
Mirizz
 
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